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PRODUKTE FÜR LOW-VISION

Besondere Sehaufgaben meistern

Von Low Vision bzw. verminderter Sehfähigkeit spricht man dann, wenn eine herkömmliche Brille nicht mehr ausreicht, um eine gute Sehleistung herzustellen. Eine Seheinschränkung kann unterschiedlichste Gründe haben, z. B. Erkrankungen (Grüner Star, Grauer Star, Makuladegeneration, etc.) oder die Folge von Diabetes oder einer Verletzung sein. Um die visuelle Wahrnehmung zu verbessern, gibt es spezielle Hilfsmittel bei Ihrem Augenoptiker. Denn auch diese Hilfsmittel müssen häufig – wie bei einer Brille – individuell auf Ihre jeweiligen Sehaufgaben angepasst werden, um den Sehkomfort für Hobby, Arbeit oder Alltag zu verbessern.

Spezialsehhilfen für den Low Vision Bereich, wie beispielsweise Lupenbrillen oder Fernrohrbrillen sorgen dafür, dass Menschen mit starker Seheinschränkung einen deutlich besseren Sehkomfort erlangen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Sie sehen ähnlich aus wie gewöhnliche Brillen und verbessern den Lesekomfort deutlich. Außerdem haben Sie die Hände frei, was Sie besonders bei Tätigkeiten, wie Näh- oder Bastelarbeiten oder handwerklichen Arbeiten enorm entlastet.

Spezielle Hilfsmittel für den Low Vision Bereich sind Produkte, die das Lesen oder andere Tätigkeiten im Nahbereich (ergänzend zu Ihrer Sehhilfe) erleichtern. Dazu zählen zum Beispiel (optische) Lupen. Auch wenn die Verwendung einer Lupe erstmal banal klingt, muss sie in ihrem Vergrößerungsbereich ähnlich wie eine Brille auf die individuellen Sehanforderungen und -aufgaben angepasst werden. Es gibt Exemplare mit und ohne Beleuchtung sowie unterschiedliche Lichtfarben.

Eine häufige Frage an unsere Sehexperten:

Was tun bei einer Makuladegeneration?


Die Makuladegeneration ist eine der häufigsten altersbedingten Augenerkrankungen. Dabei ist die Makula beeinträchtigt, der Bereich der Netzhaut, der für schärfstes Sehen verantwortlich ist. Betroffene nehmen dadurch den zentralen Sehbereich, den Sie fokussieren möchten, verschwommen bzw. verzerrt wahr oder haben hier einen "blinden Fleck". Das führt zu Beeinträchtigungen beim Autofahren, Lesen oder Wahrnehmen von Gesichtern und damit einer deutlichen Einschränkung bei der Bewältigung von Alltagssituationen. Bestimmte Hilfsmittel können hier Ihr Leben zumindest etwas erleichtern. Digitale Vorlesegeräte helfen dabei, Texte am Computer oder in der Zeitung zu lesen, aber auch beispielsweise Geldscheine oder andere Produkte zu identifizieren. Brillengläser mit kontraststeigerndem Filter oder Hilfsmittel mit einer passenden Beleuchtung helfen dabei, die Restsehschärfe bestmöglich zu nutzen. Welches Produkt Ihren Sehkomfort am besten unterstützt, erarbeiten Sie mit Ihrem/r Augenarzt/ärztin sowie Augenoptiker/in. Wir helfen Ihnen gerne!

WIR SIND SCHWEIZER-PARTNER

Ihr LowVision-Spezialist

Elektronische Sehhilfen

Für Menschen, die trotz Sehbeeinträchtigung weiterhin ihren Interessen nachgehen möchten, empfiehlt sich eine elektronische Lupe. Sie ist klein genug, um auch unterwegs überall griffbereit zu sein, dennoch ist das Display groß genug, um bequemes Zeitunglesen zu ermöglichen. 

Lichtschutzbrillen

Für Menschen mit einer Sehbehinderung reicht eine normale Sonnenbrille oft nicht aus. Viele Augenerkrankungen führen zu einer stark erhöhten Blendempfindlichkeit, die besonderen Schutz nötig macht. Spezielle Brillengläser filtern auch blaue Lichtanteile ganz oder teilweise heraus. 

LowVision-Leuchten

Zahlreiche Untersuchungen haben ergeben, dass eine richtige und kontrastreiche Beleuchtung zu einer deutlich verbesserten Sehleistung führt.

Die SCHWEIZER LowVision-Leuchten führen zu einem optimalen Kontrast und somit zu einer deutlich verbesserten Sehleistung.

Fernrohrsysteme

Um ferne Objekte größer zu sehen, eignen sich Fernrohrsysteme sehr gut. SCHWEIZER bietet sie auch für den Nahbereich, mit Aufstecklinsen kombiniert an.

Fernrohrlupen-Systeme sind in Vergrößerungen von 1,2 x bis 6 x erhältlich. Sie ermöglichen wieder zu lesen, fernzusehen oder sich im Freien zu orientieren.

Prof. Dr. Siegfried Hünig, Würzburg

Sehschaden im Alter

vorbeugen und mildern

Informationen und Empfehlungen zur altersbedingten

Makuladegeneration und zum Grauen Star

Aktualisiert: Mai 2013

Medizinische Beratung: Prof. Dr. Albert J. Augustin

Vorstand der Augenklinik am

Städtischen Klinikum Karlsruhe

Auskunft: Tel.: 0721-9742001



Wie gut sind Ihre Augen? Testen Sie Ihre Augen!


Mit dem sogenannten „Amsler-Test“ können Sie selber die Netzhaut Ihrer Augen überprüfen.

(Den Test halten wir für Sie in unserem Geschäft kostenlos bereit)

Anleitung:· Halten Sie die Tafel im Leseabstand so, dass die Linien scharf erscheinen. Benutzen Sie ggf. dazu Ihre Lesebrille.

· Decken Sie ein Auge ab und blicken Sie mit dem anderen starr auf den Punkt in der Mitte des Gitters. Wenn

 das gesamte Gitter klar und unverzerrt erscheint, ist das Auge in Ordnung. Wenn Sie Wellenlinien oder Verzerrungen

 sehen oder wenn Quadrate zu fehlen scheinen, sollten Sie Ihren Augenarzt aufsuchen.

· Wiederholen Sie anschließend den Test mit dem anderen Auge.


Was sind, woran erkennt man und wie entwickeln sich altersbedingte Makuladegeneration (AMD) und grauer Star (Katarakt)?



AMD


Die AMD ist eine Erkrankung der Netzhaut und des dahinter liegenden Gewebes. Meist sieht man zunächst Verbiegungen gerader Linien, an einigen Stellen kann auch das Bild ausfallen.




1. Frühe AMD:


Wenige Ablagerungen (Drusen) auf der Netzhaut. Kein Einfluss auf die Sehschärfe.


2. Fortgeschrittene AMD:

a) Absterben von Sehzellen und Veränderung des Netzhautgewebes im Sehzentrum (trockene AMD, ca. 85% aller Betroffenen) führenzu verringertem Farbkontrastsehen und verstärkter Blendung.

b) Abnormale und zusätzliche, zerbrechliche Blutgefäße unter der zentralen Netzhaut, die in das Auge durchbrechen und Flüssigkeit oder Blut absondern können (feuchte AMD, 15% aller Betroffenen). Deutlicher bis starker Sehverlust z.B. durch verbogene und vernebelte Bilder mit zunehmender Blendung bis zur zentralen Erblindung. Eine regelmäßige Kontrolle des AMD-Verlaufs und ein sofortiger Arztbesuch bei plötzlicher Veränderung des Sehvermögens sind dringend geboten. Benutzen Sie das beigeheftete Blatt mit dem sog. Amsler-Netz zur Selbsttestung (einmal pro Woche) oder lassen Sie sich von OPTIK KOLLER ein solches Testblatt geben. An dieser chronischen Augenkrankheit leiden in der westlichen, weißen Bevölkerung fast 20% der 65jährigen, 30% der 75jährigen und 35% der 85jährigen. Bei über 80jährigen steigt das Risiko für Spätfolgen der AMD gegenüber den 70-74jährigen um das Zehnfache. Diese erschreckend hohen Zahlen bedeuten für die Bundesrepublik z. Zt. über 2 Millionen Betroffene, deren Zahl bis 2020 auf 6 Millionen steigen wird.


Grauer Star

Der graue Star zeigt sich in einer zunehmenden Eintrübung der Linse entweder über die ganze Fläche oder in einzelnen Bereichen. Die Bilder verschwinden zunehmend in Nebel, besonders bei heller Beleuchtung. Der graue Star nimmt mit dem Alter stark zu: Etwa 15% der 60-64jährigen sind betroffen, aber 50% der 75jähringen mit weiterem Altersanstieg.



Grüner Star (Glaukom)


Diese Erkrankung wird hier nicht behandelt. Sie geht meist mit erhöhtem Augeninnendruck einher und kann zu erheblichen Einschränkungen desBlickfeldes führen („Tunnelblick“). Laufende Kontrolle des Augeninnendrucks ist besonders wichtig. Der Violett- und Blauanteil des Lichts ist auch hier Risikofaktor. Daher ist auch bei Glaukom optimierter Lichtschutz zu empfehlen (S. 32 f.)


Welche Behandlungsmethoden gibt es?


Für beide Augenerkrankungen gibt es bisher kein Heilverfahren. Einen entscheidendenDurchbruch bei der Behandlung der feuchten AMD haben neue Medikamente gebracht, die die Entwicklung der krankhaften Blutgefäße stoppen und häufig das Sehvermögen erheblich verbessern (Auskunft siehe Titelblatt).

Die weitaus häufigere trockene AMD kann nach gesicherten Studien jetzt durch bestimmte Nahrungsergänzungsmittel gebremst werden. (Siehe Text ab S. 10. im Internet) Der graue Star wird heute routinemäßig durch Austausch der getrübten Linse durch eine Kunstlinse behandelt (wichtige Hinweise am Schluss).


Leidet das Auge außerdem an AMD, so ist das Risiko einer schnelleren Degeneration nicht auszuschließen. Jeder sollte wissen, dass sowohl Grauer Star als auch Makuladegeneration (AMD) eine „stumme“ Vorlaufzeit von etwa 20 Jahren haben, während der auch der Augenarzt keine Anzeichen erkennen kann. Daher ist es sinnvoll, alle Möglichkeiten zur Verhinderung oder Verzögerung des Einsetzens und des Verlaufs dieser Augenkrankheiten auszuschöpfen durch frühzeitige und konsequente Anpassung von Ernährung, Lebensstil und Augenlichtschutz.




Welche Ursachen haben beide Augenkrankheiten?


Bei der Entstehung der AMD und des grauen Star wirken mehrere Faktoren mit. Dabei entwickeln sich beide Erkrankungen etwa 20 Jahre lang unbemerkt, bis die ersten Schäden sichtbar werden. Hier folgen die wichtigsten der bisher bekannten Risikofaktoren für AMD:


Gegebene Faktoren Beeinflussbare Faktoren· AMD in der Familie

· Frauen vor Männern

· Blaue (graue) Augen

· Helle Haut und Haare

· Blendung durch helles Licht

· Steigendes Alter


Man kennt inzwischen Veränderungen an fünf Genen, die unabhängig voneinander ein erhöhtes AMD-Risiko bewirken. Hoffentlich gibt es bald Routinetests dafür, denn diese reagieren besonders auf schädliche Außenfaktoren. Frühzeitige Entlastung des Auges durch Ernährung,



Lebensstil und Augenlichtschutz ist für diesen Personenkreis besonders wichtig.


· Rauchen

· Fettleibigkeit

· Hoher Blutdruck

· Mangel an körperlicher Anstrengung

· Blutwerte: zu viel Cholesterin, LDL, Triglyceride, Homocystein, zu wenig Vitamin B12 und Folsäure

· Erkrankung der Herzkranzgefäße (Arteriosklerose)

· Geringe Dichte des „GelbenFleckes“ im Auge

· Chronische Nierenerkrankung

· Staroperation

· Starke und lange Lichteinwirkung

· Ernährungsmängel, z. B. zu viele leichtverdauliche Kohlenhydrate (Zucker, Honig, Stärke- und Weißmehlprodukte), zu wenig dunkelgrünes Gemüse (Lutein), zu wenig fetten Fisch (Omega-3-Fettsäuren), zu wenige Vitamine und Antioxidantien (siehe Text ab S. 11)


Man sieht sofort, dass neben persönlich vorgeprägten Risikofaktoren eine Reihe weiterer hinzukommen, die prinzipiell beeinflussbar sind. Sie dürften, zusammen mit der erhöhten Lebenserwartung, für diese seit 50 Jahren steigenden Erkrankungen an

AMD und grauem Star verantwortlich sein:


1. Erhöhtes Lebensalter (Durchschnitt 1930: 60 Jahre, 2003: 80 Jahre!)

2. Intensive und längere Lichteinwirkung (Aufenthalt in südlichen Ländern und im winterlichen Hochgebirge, intensive und weißere Beleuchtung im öffentlichen und privaten Bereich)


3. Veränderte Ernährung und Lebensgewohnheiten. Es kommt also darauf an, durch die persönliche Steuerung von Lichteinfluss, Lebensstil und Ernährung langfristig der Entwicklung dieser Augenkrankheiten vorzubeugen oder wenigstens ihren Verlauf zu mildern. Dieser Absicht dient die vorliegende Information mit ihren Empfehlungen. Für ein besseres Verständnis sind zunächst hier einige wichtige Eigenschaften des Auges und seine Wechselwirkung mit den Sonnenstrahlen vorangestellt.

 

Wie wirkt die Sonnenstrahlung auf das Auge?



Die Strahlung der Sonne, welche auf die Erde trifft, umfasst einen großen Energiebereich, der sich in den verschiedenen Wellenlängen (gemessen in nm) ausdrückt. Man unterscheidet die Bereiche:


Wellenbereich (nm) Eigenschaften:

-Ultraviolett (UV)

 UV C 250-280 Hochenergetisch, lebensgefährlich

 UV B 280-315 Sonnenbrand

 UV A 315-400 Hautbräunung

-Sichtbares Licht 400 (blau)-760 (rot) Regenbogenspektrum

-Infrarot (IR) 760-10000 Wärmestrahlung




Allgemein gilt: Eine Strahlung kann nur wirken, wenn sie von einem Gegenstand aufgenommen (absorbiert) wird. Die Hornhaut nimmt vor allem UV C und UV B auf, die Augenlinse UV B und UV A, das an den sichtbaren Bereich angrenzt. Auf die Netzhaut und den Augenhintergrund trifft dann nur das sichtbare Licht (400–760 nm) und der Infrarotanteil bis 850 nm. Die längerwellige Wärmestrahlung (bis 1100 nm) wird außerdem von der Linse und z.T. von der Hornhaut aufgenommen. Man sieht also sofort, dass ein Lichtfilter, der die Strahlung von 250–400 nm abfängt, eine erhebliche Entlastung von Hornhaut und Linse darstellt. Tatsächlich entstehen 30–40% der altersbedingten Hornhaut- und Bindehautveränderungen (Pinguecula, Pterygium) durch UV-Lichtschäden. Entsprechend wird die Entstehung des grauen Stars durch UV-Strahlung (UV B und das weniger wirksame, dafür aber 40 x intensivere UV A) gefördert. Was müssen unsere Augen beim Sehen leisten?




Die Sehzellen (Photorezeptoren) und ihr Schicksal

Die Linse unseres Auges bildet die Außenwelt auf der hinteren Innenseite des Auges halbkugelförmig ab. Dort wird das Bild von den lichtempfindlichen Antennen der Sehzellen aufgenommen und zwar von ca. 6 Millionen „Zapfen“ (drei Arten: für Blau, Rot und Grün) und ca. 120 Millionen „Stäbchen“ (für Helligkeitswahrnehmung ohne Farbe). Bewusstes, farbiges und scharfes Sehen ist aber auf einen viel kleineren mittleren Bereich beschränkt. Nur dort sind die Sehzellen (vor allem Zapfen) stark konzentriert. Das gilt für die fast runde Makula vom Durchmesser eines dicken Streichholzkopfes, besonders aber für die in deren Mitte liegende flache Grube (Fovea) von der Größe eines Stecknadelkopfes - dem Zentrum für scharfes Sehen. Dort befindet sich die unglaubliche Zahl von ca. 100.000 hauchdünnen Zapfen-Sehzellen mit ihren Antennen. Unter der Wirkung des Lichts verbrauchen sich die Antennen der Sehzellen – und zwar Tag für Tag 12 Millionen! Diese müssen abgestoßen, zerlegt und abtransportiert werden, damit Platz für die nachwachsenden Antennen entsteht. Allein für den Punkt des schärfsten Sehens (Fovea) müssen jede Nacht ca. 10.000 Antennen ausgetauscht werden! Nur dieser tägliche, äußerst intensive Stoffwechsel erhält die Sehzellen am Leben.


Dieser riskante Stoffwechsel wird durch zwei lichtbedingte Gefahren bedroht:




1) Bei der Entsorgung der verbrauchten Antennen bleibt Tag für Tag etwas unlösliches Material zurück. Die in den ersten 10 Jahren angesammelten gelblichen Ablagerungen (Lipofuscine) haben sich mit 40 Jahren schon versechsfacht und können mit 90 Jahren das Zehnfache erreichen und damit ca. 20% der Netzhaut bedecken. Leider sind diese Ablagerungen selbst gefährlich: Sie nehmen vorwiegend den Blauanteil des Sonnenlichtes auf und strahlen diesen als Licht wieder ab (Fluoreszenz, zur Diagnose geeignet). Dabei verwandeln sie den anwesenden Sauerstoff in eine noch aggressivere Form, die das umliegende Gewebe zerstören kann. Dieser normale Alterungsvorgang führt bei AMD zu klumpenförmigen Abscheidungen (Drusen), die unter Lichteinfluss eine weitere Degeneration fördern.2) Die für blaues Licht (siehe oben) empfindlichen Sehzellen werden - bei gleicher Belichtung hundertmal leichter zerstört als für rotes Lichtempfindliche Zellen. So besteht die Gefahr (wie bei AMD beobachtet), dass die blauempfindlichen Sehzellen bei nachlassendem Stoffwechsel absterben, zumal sie nur 9% aller farbempfindlichen Sehzellen ausmachen.




Gegen diese mit dem Sehen verbundenen Gefahren wehrt sich das Auge durch:


a) Blaulichtdämpfung durch den „Gelben Fleck“,

b) ein hochwirksames Abwehr- und Reparatursystem gegen „oxidativen Stress“ (siehe unten), dessen Aktivität allerdings nach dem 40. Lebensjahr stetig abnimmt.

Der „Gelbe Fleck“ und seine Bedeutung


Der besonderen Gefährdung durch die Fluoreszenz der gelblichen Ablagerungen und der blauempfindlichen Zellen hat die Natur durch den so genannten„Gelben Fleck“ (Makulapigment) Rechnung getragen. Er sitzt als „innere Sonnenbrille“ genau über dem Sehzentrum und filtert hohe Anteile des blau-violetten Lichtes heraus, so dass sowohl die Ablagerungen (Lipofuscine) als auch die blauempfindlichen Zellen entlastet werden. Zugleich werden dadurch Blendungen und Überstrahlungen vermindert und die Sehschärfe erhöht. Die hohe Farbdichte des Gelben Fleckes ist von größter Bedeutung. Eine niedrige Dichte hat eine höhere Blaubelastung zur Folge: Die Schadwirkung der Ablagerungen steigt und auf die Dauer wird der Stoffwechsel der blauempfindlichen Sehzellen überlastet, so dass diese absterben. Bei der AMD fällt daher die zentrale Wahrnehmung von Violett und Blauviolett zuerst aus. Man sieht nur noch grau- oder braunschmutzige Farbtöne. Erst kürzlich wurde gezeigt, dass eine niedrige Pigmentdichte des Gelben Fleckes eine der Ursachen der AMD ist.

Der Gelbe Fleck besteht aus den eng verwandten Carotinoiden Lutein, Zeaxanthin und Meso-Zeaxanthin. Zeaxanthin und besonders Meso-Zeaxanthin sind am Ort schärfsten Sehens (Fovea) angereichert. Sie müssen mit der Nahrung aufgenommen werden, die vorwiegend Lutein, aber nur wenig Zeaxanthin und Meso-Zeaxanthin liefert. Im Auge wird daher ein Teil von Lutein in Zeaxanthin und Meso-Zeaxanthin umgewandelt. Verschiedene Studien zeigen die positive Wirkung reichlicher Luteinzufuhr mit der Nahrung oder als Ergänzung: Weniger Ablagerungen auf der Netzhaut und verringertes Risiko von Grauem Star und AMD in feuchter und trockener Form.


„Oxidativer Stress“ und seine Bekämpfung


Der laufende Ersatz verbrauchter Antennen der Sehzellen durch neu gebildete sowie anderer Bestandteile des Augenhintergrundes kennzeichnenden intensiven Stoffwechsel des Auges, der viel Sauerstoff verbraucht. Daher ist die Aderhaut des Auges (liegt unter der Netzhaut) das sauerstoffreichste Gewebe unseres Körpers! Gleichzeitig ist aber durch die Kombination von Licht und Sauerstoff die oxidative Zerstörung organischer Substanzen vorprogrammiert. Um diesen „oxidativen Stress“ so gering wie möglich zu halten, müssen die Sehzellen und das umliegende Gewebe ausreichend mit „Antioxidantien“ (Radikalfängern) versorgt werden. Die wichtigste Rolle spielen Vitamin E (Tocopherole) und Vitamin C. Letzteres ist für das Auge so wichtig, dass es dort in 30- bis 40facher Konzentration im Vergleich zur Blutbahn des Körpers vorliegt. Die positive Wirkung von Vitamin E wird durch Vitamin C gesteigert und durch Coenzym Q10 verlängert. Die in ausführlichen Studien erwiesenen positiven Effekte von Polyphenolen (Oligomere Proanthocyanidine (OPC); Bioflavonoide) auf arteriosklerotische Veränderungen (vor allem Schutz des oxidationsempfindlichen LDL-Cholesterins) weisen diesen starken Antioxidantien steigende Bedeutung zu. In der Augenlinse ist ihr Schutzeffekt bereits nachgewiesen.

Die Lage ist im Sehzentrum (der Fovea) besonders kritisch, da dort die enorm große Zahl an Sehzellen versorgt werden muss, aber das versorgende Gefäßsystem sehr knapp gehalten ist, um die Bildschärfe nicht zu stören. Reserven sind also kaum vorhanden, weshalb das Risiko einer Makuladegeneration bei alternden Menschen mit ihrem schwächeren Stoffwechsel steigt. Der Zustand der winzigen Fovea (deren Größe nur ca. 1/10000 der Netzhaut ausmacht!) entscheidet darüber, ob wir Schrift lesen, der Zustand der etwas größeren Makula darüber, ob wir Gesichter erkennen können.


..........(Ausschnitt aus der wissenschaftlichen Veröffentlichung)